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Über mich
Märchentante und Wortklauberin. Sandra Lafer: Das bin ich.Folge mir auch auf
Märchentante und Wortklauberin. Sandra Lafer: Das bin ich.
Wollen wir einen Blick hinter die Kulissen der Traumsandfabrik werfen? Wer reist mit mir in drei Minuten um die Welt?
Hier findest du Lese-Abenteuer direkt von der aufgeweckten Zielgruppe inspiriert. Es sind Geschichten, die Kindern und Eltern tagtäglich gleichermaßen begegnen. Es sind Themen, die kleine Köpfe mal mehr und mal weniger beschäftigen, es aber immer wert sind in gemeinsamen Gesprächen stattzufinden. Es sind Themen, die mit einer Prise Fantasie gewürzt, das bereits bekannte Geschichtenrepertoir versüßen.
Ich wünsche viel Spaß beim gemeinsamen Vorlesen und Entdecken meiner ersten beiden Geschichten:
Psst! Kannst Du mich hören?
Ja, genau Dich meine ich. So ganz unter uns: hast Du hin und wieder auch keine Lust darauf, Deine Zähne zu putzen? Vor allem nicht drei laaangweilige Minuten lang? Fragst Du Dich manchmal insgeheim, ob es Bakterien, Karies und Löcher im Zahn wirklich gibt? lese-abenteuer
Dann möchte ich Dir gerne jemanden vorstellen: Ihre Haare stehen wild und widerspenstig von ihrem Kopf ab. Sie ist von Kopf bis Fuß rosa und hat den längsten Hals, den Du jemals gesehen hast. Wenn sie nicht gerade Minze nascht, flitzt sie hin und her und im Kreis herum – vor allem morgens und abends macht ihr das am meisten Spaß. Nichts liebt sie so sehr wie Kinder und Sauberkeit. Das ist Zoé. Zoé, Mir-macht-so-schnell-keiner-was-vor Zahnbürste. lese-abenteuer
Hast Du Lust auf ein kleines Abenteuer? Dann komm mit Zoé auf Zahnputzreise!
Auf die Zähne, fertig, losgeputzt! lese-abenteuer
Ausgelassen legt Zoé los. Abends konzentriert sie sich besonders gut, um nur ja keine Stelle im Mund zu übersehen und alle Zähne blitzeblank ins Traumland zu entlassen. Munter fegt sie also über die Kauflächen, sodass die Zahnpasta nur so schäumt. Aber halt, was ist das denn? Hinten rechts am Backenzahn hat die kleine Zahnbürste jemanden entdeckt, der hier ganz bestimmt nichts zu suchen hat. Entschlossen schrubbt sie auf den Eindringling zu. lese-abenteuer
„Mit Verlaub, wer bist Du denn?“„Darling, wellkommen. Wellkommen zu meine bescheidene Hütte“, schallt es Zoé entgegen. „Ick bin Bruce, Bruce Brush. Sorry, aber das mackt mick really traurig, wenn Du nickt erkännst mick!“
Natürlich, jetzt fällt es Zoé wie Borsten von den Augen. Bruce ist ein wahrer Superstar unter den Bakterien in Toothywood. Er ist Amerikaner und das erklärt auch, warum er so spricht als hätte er eine riesige Kartoffel verschluckt. Aber wie hat es Bruce hierher auf Zoés Zähne verschlagen? Und noch viel wichtiger, was führt er im Schilde? Das muss Zoé schleunigst herausfinden.
Lächelnd beruhigt sie ihn: „Ja klar, Bruce. Wie unaufmerksam von mir. Was verschafft uns die Ehre Deines Besuches?“ Das lässt sich Bruce nicht zweimal fragen. Lässig streicht er sein für Bakterien auffällig glänzendes Haar zurück und schaut dann etwas herablassend über den Rand seiner Sonnenbrille zu Zoé hinüber: „American Frühstück, Darling. American Frühstück. Spiegelei und Speck und Bruce is back.“ lese-abenteuer
Soso, Bruce hat sich also gemeinsam mit dem Frühstück Zugang zu den nichtsahnenden Kinderzähnen verschafft. lese-abenteuer
Listig fragt Zoé die berühmte Bakterie weiter aus: „Aber sag mal Bruce, wirst Du nicht dringend in Toothywood gebraucht? Laufen da nicht gerade die Dreharbeiten für einen Film mit der berühmten Zilly Zahn?“ „Well, no. Ick nähme ein Auszeit. Darling, mein Anwäsen brauckt wirklig eine neue Pool. Ein bisschen swimming und nichts-doing. Bruce ist sick das wärd.“
Erst jetzt bemerkt Zoé den feinen Baustellenzaun hinter Bruce. Und sind das etwa winzige Bagger, die da über die Backenzähne heranrollen? Bruce meint es also ernst mit der Grube für seinen neuen Pool. Entschlossen wackelt Zoé mit ihrem Bürstenkopf. Auf keinen Fall wird sie es zulassen, dass jemand ein Loch in einen der Zähne gräbt, deren Pflege sie sich mit Haut und Borsten verschrieben hat. Berühmtheit hin oder her.
Um echten Schaden zu vermeiden, hilft bekanntlich ja nur eines: Gründlich schrubben. Und das macht Zoé jetzt auch. Kampflustig zieht sie sich ihre Schutzbrille auf die Nase und mit einem lauten „Aaangriff“ wirbelt sie Bruce entgegen. lese-abenteuer
„Aber Zoé, Darling. Du wirst dock nickt … well, ick kann dir dock …“ Fassungslos sieht Bakterie Bruce die rosa Zahnbürste auf sich zu rasen. Aber bevor er weiter nach Ausflüchten suchen kann, ist er auch schon in einem dichten Schaumnebel verschwunden. Als sich der Sprühregen lichtet, bleibt nichts weiter zurück als ein blitzblanker Zahn. lese-abenteuer
Gut gemacht, Zoé. Zufrieden schaut sie sich um, als ihr jemand höflich auf die Schulter tippt. „Mon Dieu, was für eine Durcheinander. Fast isch wäre ausgerutscht auf diese glitschigö … wie sagt man … die Schaum.“ Bewundernd starrt Zoé die zierliche, ganz in Schwarztöne gekleidete Dame an, die da auf einmal vor ihr steht. Feine Diamanten funkeln an ihren Ohren und um ihr Handgelenk. Auch wenn ihre Kleidung auf den ersten Blick schlicht wirkt, strahlt doch alles an dieser Dame Klasse aus.
„Pardon, wie unöflich von mir. Isch abe misch gar nischt vorgästellt. Sophie du Sucre, meine Liebe.“ Langsam löst sich die kleine Zahnbürste wieder aus ihrer ehrfürchtigen Erstarrung und während sie nach Sophies dargebotener Hand greift, rasen ihre Gedanken. Du Sucre, also Zucker auf Französisch? Das kann nichts Gutes bedeuten. Zoé beschließt auf der Hut zu bleiben und mustert ihr elegantes Gegenüber unauffällig.
„Sophie, sie sehen …äh … tres chic aus. Was für bezaubernde Schuhe sie da tragen. Ist es schwierig mit solch hohen Absätzen zu laufen?“„Ma cherie, wo dönkst du hin? Isch bin wie geboren in diese Stiefäll. Aber désolée, ein bisschen geht kaputt die Boden, wenn ich promeniere mit meine ochackige Schuh.“
Jetzt muss Zoé nicht mehr länger überlegen. Blitzartig wird ihr klar, was ihr schon auf den ersten Blick nicht an Sophie gefallen hat.
Mit jedem Schritt der Französin steigt die Gefahr, dass die spitzen Absätze ihrer Stiefel bleibende Löcher in den Zahnoberflächen hinterlassen. Bestimmt gab es heute Vormittag wieder knuspriges Baguette und Mini-Käse in der Brotzeitbox. Und Weintrauben. So eine strahlend schöne Bakterie hat sich bestimmt in einer süßen Weintraube versteckt. Denn für Zoé besteht kein Zweifel mehr, dass es sich auch bei Sophie du Sucre um eine Bakterie handelt. Eine zwar außergewöhnlich attraktive, aber trotzdem sehr gefährliche Bakterie.
Zoé muss schleunigst etwas unternehmen. Unauffällig schüttelt sie ihre wilde Borstenmähne, sodass sich eine feine Schicht Zahnpasta um sie herum ausbreitet. Immer größer wird der schaumige Fleck und als Sophie den nächsten ihrer Trippelschritte macht, rutscht sie auf der spitzen Kante des nächstgelegenen Schneidezahnes aus. lese-abenteuer
„Ohlala, was ischt das? Abär, abär Zoé, meine übsche Zoé …“ Doch da hilft auch alles Schmeicheln nichts mehr. „Isch liebe dosch deine schöne Rosaaa …“, hallt es noch nach als Sophie in einer großen Welle Schaum auf nimmer Wiedersehen in den Abfluss entschwebt. lese-abenteuer
Wie es mit Zoé und der Zahnputzreise weitergeht, lest ihr HIER.
Es ist Abend geworden, der rote Ball der Sonne verschwindet gerade am Horizont und der Mond nimmt seinen Platz als pausbäckiger Nachtwächter ein. Ruhig und verlassen liegt der Strand da, im Sand noch die Abdrücke vieler kleiner Kinderfüße. Nur das leise Plappern der Wellen ist zu hören, die sich müde gute Nacht wünschen.
Doch was blitzt da so frech hinter einer verlassenen Sandburg hervor, wer grinst das so breit aus den Tiefen des Burggrabens? Ein leises Surren wird lauter, als etwas kleines Silbernes blitzschnell um die Burgzinnen saust. Das kann wohl nur Captain Schlafmütz sein, der sich mit seinen Freunden gut gelaunt an die Arbeit macht. Wie jeden Abend sammelt die Zwergentruppe erntefrischen Traumsand für das Sandmännchen. Ja, du hast richtig gehört: All die wunderbaren Träume, die das Sandmännchen an müde Kinder verteilt, werden unter den wachsamen Augen des kleinen Captains am Sandstrand geerntet und verarbeitet. So auch heute Abend.
„Schlaf Kindlein, schlaf. Captain Schlafmütz sucht ganz brav, für dich die schönsten Träumelein, die sollst du nicht versäumelein. Schlaf Kindlein, schlaf“, pfeift der Zwergenboss lässig vor sich hin. Die silbrig schimmernde Bommelmütze hat er sich verwegen in die Stirn geschoben, eine Hand ruht entspannt an seinem Gürtel. Seinem sich bewegenden Gürtel. Seinem Gürtel, der aus vielen kleinen Tintenfischen besteht, die allerlei nützliches Werkzeug in ihren Armen halten: drei Taschenlampen in verschiedenen Größen und Leuchtstärken, ein Vergrößerungsglas, eine Faltharke, eine große und eine kleine Pinzette und mehrere kleine Röhrchen für Traumsandproben.
Komplettiert wird die Ausrüstung durch die federleicht, voll automatischen Baggerschaufel, die Schlafmütz wie einen Rucksack auf den Schultern trägt. Damit ist der Traumsand blitzschnell umgegraben und aufgeladen.
Sehr imposant sieht das also aus, wie der kleine Captain so selbstsicher in den Dünen steht und der Abendwind frech an seinem Nachthemd zieht. Aber schau doch mal ganz genau hin: Captain Schlafmützes Stiefelchen berühren den Sand gar nicht richtig, nein sie schweben viel mehr über ihm. Auf etwas, das aussieht wie ein Surfbrett aus magischem Sternenstaub. Betrieben von einem ultrastarken Lunar-Düsenantrieb sorgt es dafür, dass Schlafmütz auch nach dem stärksten Regen nicht im Sand stecken bleibt. Sehr praktisch, wenn man bedenkt, dass du ja jeden Abend auf deine schönen Träume wartest – auch, wenn es draußen gerade stürmt oder schneit.
Mit dem aufkommenden Wind beginnt auch die Bommelmütze des Oberzwerges immer stärker zu strahlen. Sie leuchtet nicht nur den Weg zu den besten Traumsandstellen, sondern gibt auch dem Sandmann das Signal zum Aufbruch. Sieht der Sandmann einen hellen Sternenblitz aus der Bommelmütze schießen, weiß er sofort, dass ein Säckchen voller allerfeinstem Traumsand für ihn bereitsteht.
Aber wie, fragst du dich jetzt vielleicht, findet die kleine Zwergenschar genau diese Träume, die sich so wunderweich und schlafwarm anfühlen? Abenteuerliche Traumgeschichten, die spannend, aber kein bisschen gefährlich sind. Freche Träume, die dich sanft in der Nase kitzeln und sogar im Schlaf zum Lachen bringen. Wohlige Träume, die dich stark machen und sich nach dem Aufwachen noch ein bisschen an dich kuscheln, bis du neugierig auf den Tag aus dem Bett springst.
Ja, solch schöne Träume sind nicht einfach zu finden und es bedarf wahrer Spürnasen, um aus den Milliarden Tonnen von Sand die passenden Körnchen für jedes Kind herauszupicken. Sobald es dunkel wird, sausen also Captain Schlafmütz und sein Team aus ihren Verstecken am Strand hervor und machen – erstmal gar nichts. „Psst“, legt der Oberzwerg den winzigen Zeigefinger an die Lippen und mustert streng einen ungeduldig zappelnden Jungzwerg. „Wenn du nicht stillhältst, bekommst du noch Sand in die Nase, musst niesen und wirbelst alles durcheinander.“
Da stehen sie jetzt also, alle Zwerge, mucksmäuschenstill und schnuppern. Ja, genau, sie recken ihre feinen Stupsnasen in die Luft und warten auf die Geschichten des Abendwindes.
In der sanften Meeresbrise erkennen sie den Duft der kleinen und großen Abenteuer, die die Kinder heute am Strand erlebt haben. So erfahren sie von dem kleinen Mädchen, das all seinen Mut zusammengenommen und mit seinem Papa den wilden Wellen getrotzt hat. Von den zwei Brüdern, die so fröhlich vor sich hin gepfiffen und Muscheln für ihre Ketten gesammelt haben. Von den stolzesten Sandburgen und tiefsten Wassergräben. Von Schwimmflügelplanschern, Wasserweitspritzern und Tauchweltmeistern. Von all dem und noch viel mehr weiß der Wind in der Dämmerung zu berichten.
Erschnuppert nun einer der Traumsandzwerge ein besonders schönes Erlebnis, beginnt seine Spürnase vor Glück zu glühen und alle anderen Traumsandzwerge eilen herbei, um ihm beim Graben an genau dieser Stelle zu helfen. So schaufeln und schaufeln die Winzlinge, bis auch das letzte bisschen Kinderlachen und Abenteuerlust wohlbehalten in ihren Rucksäcken verstaut ist.
Zu welchen wundersamen Helfern der Traumsand nun gebracht wird, lest ihr HIER.